Die Redaktion der Torfstecher Allgemeinen Zeitung komponierte angesichts dieser unverlangt eingereichten Fotos bereits an der Schlagzeile „UFO über Hamburg“.

Wohl etwas voreilig, wie die Befragung von Holger H., des offenbar geistig umnachteten, in jedem Fall aber inkompetenten Hobbyfotographen aus Winsen an der Luhe ergab. Herr H. sah sich als vermeintlicher Fotographie – Experte geehrt und gab bei der Frage zur Entstehung der Fotos bereitwillig Auskunft. Es sei noch einmal darauf hingewiesen: Holger H. verfügt über einen beträchtlichen – sagen wir – Sprung in der Schüssel. Aber lesen Sie selbst:

Neulich machte ich eine ganze Reihe von Photos, um mit der „Special Effects“ Abteilung meiner Kamera zu experimentieren. Bei Special Effects denke ich immer an Lichtschwerter, die-dunkle-Seite-der-Macht und so weiter. Star Wars, Sie verstehen?

Na, egal. Wenn Sie so eine Kamera haben, kennen Sie das auch? Tausend Tasten und Display-Einstellungen. Was ich dann mache? Einfach mal drücken und anklicken und sehen was passiert.

Da gibts zum Beispiel einen Special Effect; der heißt „Tontrennung“. Ich drehte also an einem Rad auf der Kamera. Klickte im Display auf ein blaues Feld.

War ich aber zunächst schwer enttäuscht. Oder das Ding ist kaputt. Jedenfalls habe ich nichts gehört…

Andererseits gilt das kluge Sprichwort: Wenn sich zwei Töne trennen, herrscht oft Schweigen. Wie wahr.

Die blaue Fläche im Hintergrund entstand übrigens durch einen Trick: Unmittelbar vor der Aufnahme hatte ich die Kamera auf eine blaue Lichtquelle gerichtet.

Dann. Reißschwenk. Zielen. Klick. Fertig.

Kam mir vor wie Lucky Luke: „Er klickte schneller als sein Schatten“.

Aber das ist natürlich alles nicht so leicht, wie es klingt: Höchste Aufmerksamkeit und Konzentration sind gefordert. Vor allem beim Fertig.

 

(Hamburg, August 2015)