Guardians Of the Galaxy Vol. 2
Drehbuch & Regie: James Gunn
Vorlage: Guardians of the Galaxy Comic Serien aus dem Marvel Verlag (u.a. von Dan Abnett und Andy Lanning)
mit: Chris Pratt (Starlord), Zoe Saldana (Gamora), Dave Bautista (Drax), Kurt Russel (Ego), Michael Rooker (Yondu), Karen Gillan (Nebula), Pom Klementieff (Mantis), Sylvester Stallone (Stakar Ogord), David Hasselhoff (als er selbst)
Laufzeit: 136 Minuten
Marvel Studios, 2017
Score: 4,0 / 5,0
James Gunn hatte 2014 mit Guardians of the Galaxy („GotG“) einen wirklichen Überraschungshit gelandet. Einer derartig frische Weltraum – Komödie über ein verhältnismäßig wenig bekanntes Marvel Superheldenteam, unterlegt mit Musik-Oldies aus den siebziger Jahren, hatte kaum jemand erwartet.
Entsprechend groß waren die Fußstapfen und die Erwartungen an die Fortsetzung. Und zumindest mich persönlich hat Guardians of the Galaxy Vol.2 auch nicht enttäuscht.
Zum Inhalt. Während GotG Vol 1 im Grunde eine Einführung in die Gruppe dieser ganz überwiegend aus Aliens bestehenden Gruppe von Charakteren darstellt, legt James Gunn diesmal den Fokus auf Familienbildung. Gleichzeitig müssen die Guardians selbstverständlich mal wieder die Galaxie retten, erleben bunte Weltraumschlachten, verbringen eine gehörige Zeit auf einem lebenden Planeten und hören wieder die tollen Hits der Siebziger.
Was hat mit gut gefallen?
Emotion: Es gelingt dem Drehbuch (von Regisseur James Gunn) und der Umsetzung sehr gut, Empathie für die Charaktere zu wecken bzw. weiterzuentwickeln. Aus diesem skurrilen Haufen von herum-pöbelnden und sich ständig streitenden Aliens wird so etwas wie eine Familie. Na ja, Familie? Ok, nicht wirklich: Eher so etwas wie Fünf Freunde der englischen Kinderbuchautorin Enid Blyton aus den 1950er und 60ern.
Dialoge: Nicht herausragend brillant aber doch überwiegend witzig, was den Schwung und dem Tempo des Films guttut. (Gelegentlich wird etwas übertrieben, aber davon später mehr…)
Inszenierung: Insgesamt sehr gut gelungen mit der von den Marvel Studios gewohnten Mischung aus special Effects und Computeranimation. Besonders die einigermaßen glaubwürdige Kreation eines lebenden (!) Planeten hat mir gefallen (ich kannte ja Ego – the Living Planet aus den Comics – und war sehr skeptisch, ob hier eine gute filmische Umsetzung überhaupt möglich sei).
Score/Musik: Zweifellos ein Markenzeichen von GotG sind die Hits der siebziger Jahre, die auch inhaltlich mit der Story verknüpft sind. Zugegeben – ich wuchs auf als Kid in den 1970ern und mich hat das natürlich sehr angesprochen. Alleine schon ELO’s „Mr Blue Sky“ zu einem tanzenden Groom (mit Kopfhörer) vor dem Hintergrund der kämpfenden Guardians in der Opening Credits Sequenz fand ich toll…

Was hat mir nicht so gut gefallen?
Gelegentliche Plot – Längen: Ca. in der Mitte des Films trennen sich die Guardians und die Story spielt für eine Zeit auf zwei Schauplätzen. Und hier zerfasert der Film vorübergehend etwas und verliert an Tempo.
Witze oder: Das-Weniger-wäre-mehr Syndrom. An – für meinen Geschmack – etwas zu vielen Stellen übertreibt es das Drehbuch auf der immerwährenden Suche nach dem nächsten Joke – zu Lasten der Dramaturgie. Beispiel: Während einer Weltraumschlacht streiten sich Star-Lord und Rocket Raccoon darüber, wer nun eigentlich der beste Pilot der Galaxie ist und entreißen sich ständig das Steuerrad. Hier wäre etwas mehr – sagen wir – dramatische Ernsthaftigkeit wie bei Star Wars besser gewesen. Solche Szenen gleiten schnell ins klamaukhafte. Das ruiniert den Film nicht, ist aber doch störend.
Fazit
Ok. Den Überraschungseffekt und ein WOW Erlebnis wie bei GotG Vol 1 konnte man natürlich nicht erwarten. Das berücksichtigt, enttäuscht GotG Vol 2 keineswegs und liefert trotz einiger Schwächen über weite Strecken ein sehr unterhaltsames, buntes und überwiegend witziges Popcorn – Kinoerlebnis.
Score
4,0/5,0
(Hamburg im Mai 2017)