Über „Die schöne Diva von Saint-Jacques“ (1995) von Fred Vargas. Ein Krimi-Kurzreview

Lesenswert

 

Zugegeben: Ein wenig skuril sind sie schon, die drei jungen Historiker der Fred Vargas. Arbeitslos. Sozusagen Hartz IV, bestenfalls ALG I. Marc, Mathias und Lucien. „Die Drei Evangelisten“ – so nennen ihre Freunde sie – und ihr kleines vierstöckiges WG-Haus in Paris.

Der eine – drittes Obergeschoß, spezialisiert auf den ersten Weltkrieg – faselt dauernd über Westfront und Ostfront. Auch und insbesondere, wenn er über die Nachbarinnen rechter und linker Hand ihres Hauses spricht.

Der andere – erstes OG,  Ur- und Frühgeschichte – läuft die meiste Zeit unbekleidet durch das Haus. Offenbar eine aus seiner Sicht historisch angemessene Vorgehensweise.

Der dritte – zweites OG, Mittelalter – ist halbwegs normal. Wenn man die absonderlichen Charektere der Klimbim Familie aus den 1970ern auch normal findet.

Nun, ihre Nachbarin Sophia – Westfront – wird ermordet. Eine schöne frühere Operndiva. Zu den Verdächtigen der Kriminalpolizei gehören unter anderem: Sophias Mann, der gewisse Aktivitäten außerhalb der Ehe betreibt ebenso wie ihre Nichte, die knapp bei Kasse ist. Beiden würden die nicht unerhebliche Erbschaft gut zu Gesicht stehen.

Aber der Kreis der Verdächtigen erweitert sich bald. Und unsere drei Hobbydetektive, untertützt durch Marcs Patenonkel, einen Ex-Kriminalkommissar, sehen sich bald einem kniffligen Mordfall gegenüber, der bis zuletzt überaschende Wendungen durchmacht.

Kurzer Rede langer Sinn: Fred Vargas‘ charmanter Humor, spritzige Dialoge und eine gut durchdachte Crime Story in Paris sind ein Vergnügen. Eben lesenswert.

 

( Ach ja. Was in der Krimi Szene jedes Kind weiß: Fred Vargas ist das Pseudonym der 1957 geborenen französischen Krimi-Autorin Frederique Audoin-Rouzeau, die für ihre intelligenten und witzigen Romane vor allem in Frankreich und Deutschland vielfach ausgezeichnet wurde.)

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